Kerala

Der indische Bundesstaat Kerala befindet sich im Südwesten des Landes und nimmt einen 590 Kilometer großen Küstenabschnitt der Malabarküste am Arabischen Meer ein. In Kerala leben etwa 33 300 000 Einwohner, was die Region zu einem der bevölkerungsreichsten Gebiete Indiens macht. Als indischer Bundesstaat existiert Kerala seit 1956. Er entstand aus der Vereinigung der selbständigen Fürstensaaten Malabar, Travancore und Cochin. Mehr als sechs Millionen in- und ausländische Gäste verzeichnet Kerala jährlich. Die Tourismusindustrie bewirbt die Region mit dem Slogan “Gottes eigenes Land”.

Urlauber erwartet in Kerala in der Tat ein wahres Naturparadies. Abseits der großen Touristenströme können sie Kanäle, Seen und Lagunen erkunden, durch ausgedehnte Waldgebiete streifen und im Schatten der Palmen herrliche Strandaufenthalte genießen. In den Städten beeindruckt eine vielfältige Architektur, beeinflusst von holländischen, britischen, portugiesischen und französischen Eroberern.



Ausgangspunkt zahlreicher Reisen nach Kerala ist die Hauptstadt Thiruvananthapuram. Die Stadt der sieben Hügel gilt als wissenschaftliches Zentrum Indiens. Größte Sehenswürdigkeit ist der 1733 erbaute Sri-Padmanabhaswamy-Tempel. Betreten werden darf das Heiligtum jedoch nur von Hindus. Teilweise zur Besichtigung freigegeben ist dagegen der Kuthiramamalika Palast. Der mit kostbaren Schnitzereien versehene Holzbau diente einst den Herrschern des Fürstenstaates Travancore als Residenz. Kunstgegenstände aller Epochen können im Napier-Museum besichtigt werden. Die Sri Chitra Galerie zeigt Arbeiten japanischer, chinesischer und indischer Künstler. Der 1857 eröffnete Tiergarten gilt als einer der schönsten Asiens. Bedeutendste Feierlichkeit der Stadt ist das jährliche Onam-Festival. Ein bunter Jahrmarkt und regionale Tanzvorführungen gewähren einen Einblick in die indische Kultur und Lebensart.

Nur eine halbe Autostunde trennt die Hauptstadt von dem beliebten Badeort Kovalam. Der neun Kilometer lange Strandabschnitt gilt als der schönste Indiens. Während man am Hawa Beach einen ruhigen Strandurlaub unter Palmen verbringen kann, sind entlang des Lighthouse Beach zahlreiche Luxushotels etabliert. Körper und Geist in Einklang bringen die vielfältigen Ayurveda Zentren an der Küste. Spezialitäten aus alle Welt haben die Restaurants an der Standpromenade im Angebot.

Etwa fünfzig Kilometer westlich der Hauptstadt Keralas befindet sich die hübsche Hafenstadt Kollam. Das Städtchen konnte sich seinen ursprünglichen Charakter bewahren, wovon vielerorts die charakteristischen roten Ziegeldächer künden. Europäisches Flair verkörpert der Uhrturm im Stadtzentrum. Wahrzeichen Kollams und weithin sichtbar ist der 44 Meter hohe Leuchtturm. An die wechselvolle Vergangenheit der Region erinnert die Ruine einer portugiesisch-niederländischen Festung.

vasco da gama
Vasco da Gama

Ein beliebtes Touristenziel ist auch Kochi, ein malerischer Naturhafen an der Küste des Arabischen Meeres. Sakraler Mittelpunkt des Ortes ist die St. Francis Church, ein beeindruckender Bau der Kolonialarchitektur und Zeuge der langen Christianisierung Indiens. Geschichtsinteressierte Besucher können im Inneren des Gotteshauses die Grabstätte des Entdeckers Vasco da Gama besichtigen. Die gigantischen chinesischen Fischernetze am Hafen sollen asiatische Kaufleute im 13. Jahrhundert in Indien eingeführt haben. Die Netze sind noch heute in Betrieb und bescheren den Fischern einen reichen Fang. Auf der nahen Insel Bolghatty Island lohnt die Besichtigung des von den Holländern im 18. Jahrhundert erbauten Bolghatty Palastes.

Thrissur gilt als kulturelles Zentrum Indiens. Touristen aus aller Welt besuchen jährlich die größte Festlichkeit der Region, ein buntes Tempel-Fest, welches die Hindus im Frühling feiern. Besondere Faszination üben dabei die bunt kostümierten Elefanten aus. Die Ortschaft Alleppey bietet sich an als Ausgangspunkt, die Kanäle der Backwaters zu erkunden. Zwischen den Städten Alleppey, Kollam und Kottayam bestehen regelmäßige Fährverbindungen. Romantik pur verspricht eine Tour mit einem traditionellen Reiskahn, welcher abgelegene Reisfelder, Kokoshaine und Bananenplantagen durchquert.

Die wunderschöne Naturlandschaft Keralas ist in zahlreichen Nationalparks geschützt. Zu den meist besuchtesten Naturreservaten Indiens zählt der Periyar Nationalpark. Das Landschaftsbild dominieren die Bergketten der Westghats und der Flusslauf des Periyar. Beobachtungshütten geben die Möglichkeit, Elefanten, Mungos oder Bartaffen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Touristischer Mittelpunkt des Areals ist der Periyar Stausee. Hier werden zahlreiche Outdoor-Aktivitäten, wie Bootsausflüge, Trekkingtouren oder Dschungelwanderungen angeboten. Der Sabarimala-Tempel gilt als beliebtes Pilgerziel.

Wer die Abgeschiedenheit der Bergwelt entdecken möchte, sollte die Westghats durchwandern. In den unberührten Bergregionen lassen sich zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten, so sind hier mehr als 50 Orchideenarten heimisch. Eine Herausforderung an erfahrene Bergwanderer stellt die Erglimmung des Anamudi, mit 2 695 Metern die höchste Erhebung Keralas, dar. Das Städtchen Varkala ist bekannt für seine Süßwasserquelle und wird besonders Wassersportler in seinen Bann ziehen.

Touren durch den Eravikulam Nationalpark lassen Touristen auf die letzten in Freiheit lebenden südindischen Bergziegen treffen. Seltene Vogelarten, wie Ceylon Frognouth oder Bluewinged Parakeet, sind im Thattekad Bird Sanctuary Zuhause.

Kerala bietet Aktivurlaubern, Naturinteressierten und Kulturbegeisterten eine breite Palette an Möglichkeiten, einen interessanten Urlaub zu verbringen und unvergessene Eindrücke von einer der reizvollsten Gegenden Asiens mit nach Hause zu nehmen.

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