Rom Spezialitäten: Das musst du essen

Rom Spezialitäten zum Essen

Die römische Küche („cucina romana“), ist das Ergebnis vielerlei Einflüsse benachbarter Regionen. Und wer sich schon in der Ewigen Stadt aufhält, der sollte diese auch genießen. Nachfolgend findest du von der Vorspeise, über Hauptspeisen, bis hin zu leckeren Desserts die besten kulinarischen Spezialitäten in Rom die du auf jeden Fall probiert haben solltest. Ein idealer Ausgleich zu all den Rom Sehenswürdigkeiten sind die römischen Spezialitäten auf jeden Fall.

Suppli

Wer in Rom auf der Suche nach Fast-Food ist, wird an Suppli nicht vorbeikommen. Die frittierten Reisbällchen werden nicht nur an diversen Straßenständen verkauft, sondern sind häufig auch Teil der Antipasti oder in den Zwischengängen der Restaurants zu finden. Ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, sind die Suppli heute in den verschiedensten Varianten verfügbar. Im grundlegenden Rezept wird Reis gekocht, gepresst und in einer Tomatensauce gewälzt, ehe sie frittiert werden. Nicht selten wird auch Käse hinzugefügt, um die Suppli ein bisschen herzhafter zu machen. Inzwischen findet sich der kleine Snack in ganz unterschiedlichen Varianten auf den Speisekarten der römischen Restaurants wieder. So sind sie beispielsweise auch mit einer Mischung aus Reis und Ragù auf den Speisekarten zu finden, womit sie ein bisschen an eine niederländische Krokette entsprechen. So oder so sind die Suppli als Snack aber auch als schnelle Stärkung eine hervorragende Wahl.

Suppli - Gefüllte frittierte Reisbällchen

Tipp: Gleich in der Nähe des Piazza Navona, bzw. nur 8 Minuten vom Pantheon entfernt findest du etwas versteckt das I Supplì dei Coronari. Ein kleiner, aber sehr feiner Laden, in dem man Suppli mit Füllungen wie pomodoro & basilico, carbonaro oder auch cacio e pepe frisch zubereitet bekommt. Sowohl zum Vorort essen als auch zum Mitnehmen. Mein absoluter Suppli-Tipp!

Frittierte Zucchiniblüten (Fiore di Zucca)

Die Fiore di Zucca werden eigentlich aus Kürbisblüten zubereitet. Da diese aber recht schwer zu bekommen und ebenso schwer in der Verarbeitung sind, werden heutzutage meistens Zucchiniblüten für das Rezept gewählt. Sowohl männliche als auch weibliche Blüten können dabei für dieses Gericht verwendet werden. Dabei geht die Historie dieses Gerichts bereits auf das 17. Jahrhundert zurück, als ausgebackene Zucchini- und Kürbisblüten auf den Märkten und den Straßen von Rom als kleiner Snack angeboten worden sind. Seitdem hat sich nicht viel in dem Rezept verändert. Man nehme die entsprechenden Blüten, befreie sie von den Staubgefäßen und wasche sie gründlich. Im Anschluss werden sie ganz klassisch mit verquirlten Eiern und Mehl verbunden. Nun sollten die Blüten in sehr heißem Öl ausgebacken werden. Voila, ein Snack, der sich auf vielen Karten in Rom befindet und darüber hinaus die wunderbare Blüte der Zucchini-Pflanze zur Geltung bringt.

Artischocken auf römische Art (Carciofi alla romana)

Artischocken sind aus der italienischen und somit auch aus der römischen Küche nicht wegzudenken. Die Carciofi alla romana wiederum sind aus den römischen Haushalten nicht wegzudenken. Dafür wird die Ernte der Artischocken der Sorte „Romanesco“ zwischen Februar und April abgewartet. Das Gericht soll seine Ursprünge schon im römischen Mittelalter gehabt haben und wird heute im Frühjahr immer noch in den meisten Haushalten zubereitet und in dieser Zeit in vielen Restaurants in Rom angeboten. Nach einer etwas aufwendigen Putzarbeit, bei der harte Teile der Blätter und des Stiels entfernt werden, werden die Artischocken in Zitronenwasser gelegt, um eine Bräunung zu verhindern. In dieser Zeit wird eine Mischung aus Petersilie, Knoblauch, Minze und Paniermehl zubereitet, mit der die Artischocken gefüllt werden. Im Anschluss werden sie in einer Mischung aus Öl und Wasser gekocht und schließlich bei Raumtemperatur serviert oder eingelegt. Damit hat man eine der beiden bekannten Artischockenspeisen der römischen Küche.

Artischocken auf römische Art (Carciofi alla romana)

Artischocken nach jüdischer Art (Carciofi alla giudia)

Neben den Artischocken nach römischer Art gehören die Carciofi alla giudia, die Artischocken nach jüdischer Art, zu den bekanntesten Speisen mit Artischocken in der römischen Küche. Den Namen hat das Gericht von seiner Herkunft, die in den jüdischen Ghettos in Rom im Mittelalter gelegen haben soll. Besonders in den Restaurants der jüdischen Viertel von Rom wird diese Speise im Frühjahr als Spezialität serviert. Auch hier wird wieder auf die Sorte „Romanesco“ gesetzt. Die Artischocken werden erst geputzt und gestutzt und im Anschluss in Wasser mit Zitrone gegeben, um die natürliche Bräunung zu verhindern. Nach einer Würzung mit Salz und Pfeffer werden die Artischocken in Olivenöl gegeben und darin frittiert. Im Anschluss werden sie mit einem Schuss kalten Wasser abgeschreckt, um für eine besonders knusprige Außenhaut zu sorgen und im Anschluss in dieser Form serviert.

Artischocken nach jüdischer Art (Carciofi alla giudia)

Tipp: Wer Carciofi alla giudia ganz traditionell essen möchte, der sollte sich diese unbedingt in einem guten Restaurant im jüdischen Viertel von Rom bestellen. Das jüdische Viertel (früher römisches Ghetto) findet sich direkt auf der gegenüberliegenden Seite von Trastevere.

Coda alla vaccinara

Das Coda alla vaccinara, das Ochsenschwanzragout, ist ein weiteres Beispiel für die frühere Küche der Armen, die es heute zu den Spezialitäten geschafft hat. Der Ochsenschwanz war schon im Mittelalter ein erschwingliches Stück Fleisch, das mit der richtigen Zubereitungsweise zu einem hervorragenden Eintopf werden konnte. Bestimmend für diese Form des Ragouts ist ein leicht süßlicher bis hin zu säuerlicher Geschmack, was vor allem durch Verwendung der richtigen Weine erreicht werden soll. Klassischerweise wird der Ochsenschwanz zerteilt und scharf angebraten, zusammen mit Olivenöl, Knoblauch, Staudensellerie, Tomaten und Zwiebeln in einen Schmortopf gepackt und dort für mehrere Stunden unter dem Einsatz von Wein geschmort. Typisch für dieses Gericht ist darüber hinaus, dass es in den verschiedensten Varianten angeboten wird. Während das eine Rezept den Einsatz von Zimt vorsieht, bietet das andere mit Rosinen eine eher fruchtige Note. So oder so ist der Coda alla vaccinara eines der wohl leckersten Schmorgerichte der römischen Küche.

Spaghetti all’amatriciana

Die Pasta all’amatriciana gehört zu den bekanntesten Exportklassikern der römischen Küche und hat es in den verschiedensten Varianten vor allem in die britisch-italienische und in die amerikanisch-italienische Küche geschafft. Den Klassiker wird man aber nur in Rom finden. Dabei setzen die Römer bei der Sauce vor allem auf den hervorragenden Guanciale Speck, der beispielsweise auch bei der original italienischen Carbonara eingesetzt wird. Während die Herkunft des Namens heute nicht mehr gesichert ist, sind in der römischen Variante die Zutaten neben dem Guanciale gleich geblieben. Passata aus italienischen Tomaten und geriebener Pecorino-Käse runden den Geschmack der Sauce ab. Auch ein bisschen Olivenöl wird in der modernen Variante genutzt, wobei sich Experten darüber streiten, ob das Öl auch in der historischen Variante zu finden war. Es gibt zahlreiche Varianten des Gerichts, die besonders in anderen Teilen der Welt durch die mangelnde Verfügbarkeit von Guanciale herrühren – dieses Problem wird man in Rom allerdings nicht haben.

Spaghetti all’amatriciana

Spaghetti Cacio e Pepe

Die Cacio e Pepe gehört zu den einfachsten aber auch zu den bekanntesten Pastasaucen der Welt und hat seinen Ursprung ebenfalls aus der Region rund um Rom. Ursprünglich soll es beispielsweise ein Gericht für Schäfer gewesen sein, die dank der langen haltbaren Zutaten sich diese Speise auch fernab der Stadt auf den Hügeln zubereiten konnten, ohne Gefahr zu laufen, dass ihnen die Bestandteile der Sauce verderben. Klassischerweise wird hier wirklich nur Käse – meistens Pecorino-Käse, seltener auch klassischer Parmesan – eingesetzt. Im Anschluss wird frisch gemahlener schwarzer Pfeffer eingesetzt. Bevor die Nudeln auf den Teller kommen, wird der Ansatz mit ein wenig Pastawasser vermischt, wodurch eine cremige Bindung entsteht. Bei der Zubereitung zuhause sollte auf eine Nudelform mit einer rauen Oberfläche gesetzt werden, damit sich die Sauce mit der Pasta verbinden kann.

Spaghetti Carbonara

Auch in Deutschland gehört die Carbonara zu den Klassikern der italienischen Küche, auch wenn es hier ganz erhebliche Unterschiede zu der Variante aus Rom gibt. Der Einsatz von Sahne wäre beispielsweise in Italien verpönt. Und obwohl es sehr viele Meinungen zum richtigen Rezept gibt, gehört Carbonara zu den neueren Erfindungen der Pastaküche – man geht sogar davon aus, dass das Rezept erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. So oder so, in eine Carbonara gehören Ei, Pfeffer, Käse – vorzugsweise Pecorino, seltener auch Parmesan – ein wenig Olivenöl und ein guter Speck. Auch hier setzen die Italiener wieder auf ihren Guanciale. Zusammen mit ein wenig Kochwasser der Nudeln ergibt sich daraus eine wunderbar cremige Konsistenz, die sich vor allem an Nudeln haftet, die eine raube Oberfläche haben. Das Rezept erinnert daher ein wenig an Cacio et Pepe und auch, wenn es inzwischen im Mainstream der römischen Küche angekommen ist, sollte man sich nicht wundern, es noch nicht auf allen Speisekarten zu finden.

Saltimbocca alla Romana

Ob das klassische Saltimbocca eine Erfindung der Römer ist, ist ein Streitpunkt unter Experten der italienischen Küche. Klar ist aber, dass sie mit dem Saltimbocca alla Romana diesem Gericht ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Hierfür wird Kalbsschnitzel recht dünn geklopft, gewürzt und im Anschluss mit einer Scheibe Schinken und etwas Salbei belegt. Dann wird die Seite, die nicht mit Schinken belegt ist, in Öl und Butter angebraten, bis ein schöner Ansatz entsteht. Im Anschluss wird Weißwein und nach Geschmack noch ein wenig mehr Butter in die Pfanne gegeben. Das Ganze wird abgedeckt, bis das Kalbsfleisch durchgegart ist und kann nun mit verschiedenen Beilagen serviert werden. Wichtig ist, dass man in Restaurants auf die Bezeichnung „alla Romana“ achtet – ansonsten kann das Saltimbocca nämlich auch mit Hähnchen oder anderen Sorten Fleisch zubereitet werden.

Saltimbocca alla Romana

Maritozzo

Die Beliebtheit der römischen Milchbrötchen lässt sich schon an einer Anekdote erahnen: Damit die Brötchen auch in der Fastenzeit für den Klerus für den Verzehr erlaubt waren, mussten sie ein bisschen verkleinert werden und haben dann eine Ausnahme durch die Kirche bekommen. Bis heute ist dieser Snack aus dem Mittelalter ein Klassiker in den römischen Bäckereien und ist auch in vielen römischen Restaurants als Dessert auf den Speisekarten zu finden. Es gibt sie sowohl in der klassischen Variante als einfaches Brötchen, entweder gesüßt oder sogar als Basis für eine herzhafte Mahlzeit, oder mit einer Füllung aus Sahne oder Vanillecreme. In Rom werden die Maritozzo den gesamten Tag gegessen, auch wenn sie eigentlich ein Klassiker für ein echtes römisches Frühstück sind.

Maritozzo

Grattachecca

Eine der beliebtesten Süßspeisen Roms kann besonders an den warmen Tagen des Sommers an jeder Ecke der Stadt gefunden werden. Die Grattachecca sind bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert auf den Straßen zu finden und bieten gekratztes Eis in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. Dafür wird von einem Eisblock Eis abgekratzt, in eine Waffel oder einen Becher gefüllt und im Anschluss mit einem Sirup in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen beträufelt. Das Eis nimmt den Geschmack des Sirups an und bietet eine erfrischende Möglichkeit, der römischen Hitze zu entkommen. Inzwischen setzen die meisten Händler zudem auf klassisches Crushed Eis aus der Maschine, was eine Verarbeitung noch einfacher macht – stattdessen konzentriert man sich lieber auf eine besonders vielfältige Auswahl beim Sirup.

Grattachecca

Tipp: Wer in normalen Eisdielen nach der Grattachecca Ausschau hält, der wird vermutlich vergeblich suchen. Stattdessen findet man die Grattachecca häufig an ganz unauffälligen kleinen Ständen, die von Weiten wie ein Kiosk aussehen. Wenn du den Vatikan besuchst und dort am Petersdom bist, dann kann ich dir die Grattachecca Sora Lella empfehlen. Gerade einmal vier Minuten Fußweg entfernt, gibt es die perfekte Abkühlung und Erfrischung.

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